Rikscha-Projekt nimmt weiter Fahrt auf

Das Projekt „Radeln ohne Alter Greven-Reckenfeld“ wächst: Neben einer Spende des Vereins „Provinzialer in Westfalen-Lippe helfen“ erhält die Initiative eine EU-Förderung. Bald soll die erste eigene Rikscha angeschafft werden.

Große Freude beim Projekt „Radeln ohne Alter“ in Greven und Reckenfeld: Der gemeinnützige Verein „Provinzialer in Westfalen-Lippe helfen“ hat 2500 Euro für die Anschaffung einer eigenen Rikscha gespendet. Noch einmal deutlich mehr erhält das Projekt aus sogenannten LEADER-Mitteln. Schon bald sollen die Rikscha-Fahrten mit dem ersten eigenen Rad unternommen werden können.

Beim Pressetermin übergaben Christian Hoberg von der Provinzial-Geschäftsstelle Rolfes & Rolfes und Ansgar Pöppelmann, Vorstand des Vereins „Provinzialer in Westfalen-Lippe helfen“, symbolisch die Summe von 2500 Euro – und lobten das Rikscha-Projekt, das an den Reckenfelder Bürgerverein (ReBüVe) angedockt ist, sehr.

„Wir sind darauf angewiesen, dass die Mitglieder des Vereins Hinweise geben, wo unser finanzielles Engagement gut aufgehoben ist“, sagte Pöppelmann. Man unterstütze auch viele Tafeln und Hospize und helfe Menschen unabhängig davon, ob sie Kunden der Provinzial seien. Wichtig sei ihm festzuhalten: „Wir ,verschwenden‘ hier keine Versichertengelder. Die Spendengelder werden einzig und allein von den Mitgliedern des Vereins – Mitarbeitern der Geschäftsstellen – getragen.“

Die Förderung kam zustande, weil eine Mitarbeiterin den Flyer des Projektes vorlegte und nach Unterstützung fragte.

Neben der Spende erhält die Gruppe außerdem eine sogenannte LEADER-Förderung der Europäischen Union in Höhe von 12.000 Euro. Das Geld stammt aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds (ELER) und nationalen Mitteln. Damit soll die nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raumes unterstützt und die lokale Bevölkerung eingebunden werden.

Und das Geld kann der Verein „Radeln ohne Alter“ natürlich sehr gut gebrauchen. „Unser Ziel ist es, dass wir irgendwann vier eigene Rikschas haben“, erklärte Laurenz Casser von „Radeln ohne Alter“ Greven-Reckenfeld. Die erste eigene Rikscha ist bereits in Anschaffung. Bisher wurden die Gefährte gemietet.

Die kostenlosen Fahrten richten sich besonders an stationär und ambulant zu pflegende Menschen, denen damit ein Stück gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht wird. Seniorinnen und Senioren und Menschen mit Behinderung wird so eine Freude gemacht.

„Es ist kein Taxidienst“, betonte Casser. Die Piloten holen die Fahrgäste von zu Hause ab, fahren mit ihnen zu einem gewünschten Punkt und unternehmen sozusagen gemeinsam einen Ausflug. Unterwegs komme man ins Gespräch, es entstehe ein bereicherndes Miteinander.

Heino Knuf, der als Projektleiter ähnliche Initiativen an acht Standorten im Kreis Steinfurt begleitet, lobte die Dynamik in Greven und freute sich, dass es nun vor Ort bald eine noch bessere Ausstattung für das große ehrenamtliche Engagement gebe.

Und Maria Hugenroth, die Initiatorin im Verein Radeln ohne Alter, freute sich, dass sich der hartnäckige Einsatz immer mehr auszahle. Ein Moment mit einer älteren Dame vor Kurzem sei ihr in besonderer Erinnerung geblieben. Die habe sich zu den Emsauen bringen lassen und sei gerührt gewesen, dass sie das noch einmal erleben dürfe. Hugenroth: „Wenn ich sehe, wie unsere Passagiere während der Fahrt aufblühen, weiß ich, warum ich das mache.“

Quelle: Westfälische Nachrichten