Mit dem Hollandrad, ohne Gangschaltung, 235 Kilometer von Greven nach Norddeich Mole? An einem Tag? Im Zeitalter von Pedelecs und E-Bikes klingt die Idee wie eine kleine Zeitreise in die Vergangenheit. Umso reizvoller schien der verrückte Plan Christian Runge und Ludger Averbeck. Vor allem für den guten Zweck. Begleitet wurde das Hollandrad-Duo von Matthias Hölscher und Michael Höppener-Drees, die das Reservefahrzeug mit Stärkung fuhren. Unter dem Motto „Tour de Nord“ schwangen sich die Männer im September auf ihre nostalgischen Räder. Nun überreichten sie einen Spendencheck in Höhe von 5000 Euro an das Hospiz Haus Hannah. Unterstützung erfuhren die ambitionierten Freizeitsportler durch den Verein „Provinzialer in Westfalen-Lippe helfen e.V.“.
Kurz nach Mitternacht hatte sich die „Tour de Nord“ am 14. September in Greven in Bewegung gesetzt. Über Lingen, Meppen und Papenburg – vorbei an der Meyerwerft – trampelte das sportliche Duo Richtung Fährableger Norddeich. Trotz Gegenwind, fehlender Gangschaltung und Dank Stärkungspausen erreichten die Männer das Ziel noch vor 17 Uhr.
„Wir haben vielen Freunden und Bekannten im Vorfeld von unserem etwas verrückten Vorhaben berichtet und für den guten Zweck geworben. Überrascht waren wir über die große positive Resonanz“, so Ludger Averbeck. Die gesammelten Spendengelder wurden von den Provinzialern verdoppelt, so dass 5000 Euro an Haus Hannah überreicht werden konnten.
Weitere 1785 Euro wurden direkt unter dem Stichwort „Tour de Nord“ an das Hospiz überwiesen. „Eine wunderbare Aktion, die darauf aufmerksam macht, wie wichtig so ein Ort in unserer Mitte ist und zum Leben dazugehört“, so Anne Wimmersberg, Vorsitzende des „Provinzialer in Westfalen-Lippe helfen“-Vereins. Das Hospiz leiste Arbeit mit Herzenswärme für Betroffene und Angehörige, „die wir sehr gerne unterstützt haben und zugleich allen Helfenden danken“.
Michael Kruse, Vorstand der Stiftung St. Josef, der den Spendenscheck für Haus Hannah entgegennahm, lobte die tolle Idee und betonte die permanente Notwendigkeit von Spenden für die Existenz des Hospizes. Rund 250 000 Euro muss das Haus Hannah jedes Jahr über Spenden aufbringen, damit das Hospizangebot für Betroffene kostenfrei sein kann.