Michael Eßer, Betriebsratsmitglied bei der Provinzial Versicherung, kommt gerade aus Siegen. Dort hat er für den Verein „Provinzialer in Westfalen-Lippe helfen“ eine nennenswerte Spende an die Tafel übergeben. Wenig später sitzt der Rechtsanwalt im Lüdenscheider Provinzial-Versicherungsbüro Bilz & Riepegerste. Im Gepäck hat eine Spende von 2500 Euro für die Lüdenscheider Flüchtlingshilfe.
Mit am Tisch: Mechthild Börger und Martin Hartung, zwei der drei Sprecher des Hilfenetzwerkes. Sie waren am Freitag gekommen, um die Spende entgegenzunehmen und um über die Arbeit der Flüchtlingsinitiative zu informieren. „Jeder Euro hilft“, sagten die beiden Ehrenamtler. Sie vertreten rund 100 Menschen, die sich im Lüdenscheider Flüchtlingsnetzwerk engagieren. Den Kontakt zwischen Flüchtlingshilfe und dem Hilfsverein der Provinzialer hatte Randolf Bilz von der Lüdenscheider Provinzial-Agentur an der Knapper Straße hergestellt.
„Wir fördern Projekte, die auf längere Zeit ausgelegt sind“, berichtete Michael Eßer. Schul- und Bildungsprojekte, Behinderteneinrichtungen, Tafeln und in Lüdenscheid eben die Flüchtlingshilfe. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, Asylsuchende mit Bleibeperspektive den Weg in die Stadtgesellschaft zu ebnen – eine Arbeit, die Jahre dauern wird.
In welches Projekt die Spendenmittel fließen werden, konnte Martin Hartung noch nicht sagen. Die Flüchtlingshilfe hat viele Pläne. So wird zurzeit über eine Fahrradwerkstatt nachgedacht. Hier könnten Interessenten mit Flüchtlinge alte Drahtesel wieder aufmöbeln. Ziel ist es, Begegnungsmöglichkeiten sowie soziale Kontakte zu ermöglichen und Flüchtlingen gleichzeitig mehr Mobilität zu verschaffen. „Busfahrkarten sind für sie zu teuer“, sagte Mechthild Börger. Weiter möchte die Flüchtlingshilfe in der neuen Notunterkunft an der Wefelshohler Straße einen Raum für Kinder einrichten.
Der Verein „Provinzialer in Westfalen-Lippe finanziert sich durch die Beiträge von Mitarbeitern und Geschäftsstellen, die Mitglied sind. Diese Spendenaufkommen wird von der Provinzial-Versicherung verdoppelt. Derzeit stehen so zwischen 50 000 und 80 000 Euro im Jahr zur Verfügung.