Therapie mit Pfeil und Bogen

Mit einer großzügigen Spende von 2.000 Euro überraschte der Verein „Provinzialer in Westfalen-Lippe helfen e.V.“ jetzt das Team der Bottroper Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL).

Überreicht wurde der symbolische Scheck von Anna Wimmersberg, Vorstandsmitglied des gemeinnützigen Vereins aus Münster sowie ihren Bottroper Kollegen Pascal Endres und Martin Baumeister. Dabei zeigten sich die „Provinzialer“ sehr beeindruckt von der kompetenten Arbeit, die in der Bottroper LWL-Tagesklink geleistet wird. „Wir möchten Sie mit dieser Spende in Ihrem Engagement für Kinder und Jugendliche unterstützen“, so Wimmersberg. „Diese Spende kommt wie gerufen“, freute sich Dr. Daniel Napieralski-Rahn, Kaufmännischer Direktor der LWL-Klinik Marl-Sinsen, der „Mutterklinik“ der Bottroper „Klinik ohne Bett“. „Wir werden das Geld einsetzen und eine Ausrüstung zum Bogenschießen kaufen. Von meinen ärztlichen Kollegen aus der Marler LWL-Fachklinik und unserer Schwesterklinik, der LWL-Elisabeth-Klinik Dortmund, weiß ich von den guten Erfahrungen, die wir bislang mit dem diesem Fachtherapieangebot gemacht haben. Jetzt profitieren auch Kinder und Jugendlichen hier in Bottrop von dieser heilsamen Art der Bewegung.“

Therapeutisches Bogenschießen fördert unter anderem die Körperwahrnehmung und die Konzentration. Der aufrechte Stand beim Bogenschießen hilft den Patienten, sich Raum für sich selbst zu nehmen und ihren Blick zu heben. So lernen zum Beispiel depressive Kinder und Jugendliche, die sich oftmals klein machen und den Blick senken, „der Welt wieder ins Gesicht zu schauen“. Das therapeutische Bogenschießen wird sowohl in Gruppen als auch in Einzelstunden angeboten werden. Es ist für nahezu alle psychischen Störungsbilder wie Depressionen, Essstörungen und ADHS geeignet.

Die LWL-Tagesklinik Bottrop ist eine von sechs Tageskliniken der LWL-Klinik Marl-Sinsen für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik. In dieser „Klinik ohne Bett“ finden bis zu zwölf Kinder und Jugendliche mit psychischen Erkrankungen im Alter von sieben bis achtzehn Jahren professionelle Hilfe, ohne ihre vertraute Umgebung verlassen zu müssen. Dazu nehmen die jungen Patienten tagsüber an unterschiedlichen Therapieangeboten teil und erleben einen strukturierten Tagesablauf, begleitet von einem multiprofessionellen Team aus Ärzten, Psychologen, Sozialpädagogen und dem Pflege- und Erziehungsteam. Am Abend geht es dann zurück in die Familien.

Der Verein „Provinzialer in Westfalen-Lippe helfen e.V.“ wurde 2014 gegründet. Mit dieser gemeinsamen Initiative bieten Geschäftsleitung, Betriebsrat und Beschäftigte des Innen- und Außendienstes der Provinzial Versicherung sozialen Organisationen und Projekten in Westfalen-Lippe sowie in Not geratenen Menschen finanzielle Unterstützung.

Strahlende Gesichter bei der Scheckübergabe: (vl): Benjamin Kulessa (TK Bottrop), Pascal Endres (Provinzial), Roman Schamel (TK Bottrop), Anna Wimmersberg (Provinzial), Martin Baumeister (Provinzial), Dr. Daniel Napieralski-Rahn (LWL-Klinik Marl-Sinsen), Dr. Julia Wagener (TK Bottrop), Annette König (TK Bottrop) und Petra Radeler (TK Bottrop). Bild: LWL/Seifert